Donnerstag, 5. November 2009

Hundehaufen rascheln nicht.



Durch bunte Laubhaufen am Wegrand zu schlendern und mit jedem Schritt Blätter aufzuwirbeln, gehört auch im gesetzteren Alter zu den Freuden des Herbstes.

Es sei denn, einer hat da frisch reingekackt. Sollte man dem Wuff deswegen den Hals umdrehen? Oder seinem Besitzer? Ich meine, ja!

Man muss einige Kinder großgezogen haben, um in dieser Beziehung zu einer echten Kampfsau zu werden. Relativ instabil, aber vor Vergnügen krähend trotten deine Kleinen neben dir her. Irgendwann sind die Beinchen nicht mehr so schnell wie das, was oben drüber ist. Dann kippt der ganze Panz vornüber und landet mit ausgestreckten Händen im Hundehaufen. Der Vater, der fluchend die Scheiße vom Kind kratzt, darf froh und dankbar sein, dass nicht auch noch die Nase eingestippt wurde.

Noch erbaulicher ist die Nummer mit dem Tretroller. Linker Fuß auf das Trittbrett, rechter Fuß stößt ab. Nach 100 Metern mit dem Tretfuß unbemerkt in einen Hundehaufen stiefeln, anschließend Tretfuß mit Standfuß vertauschen, die Kacke aufs Trittbrett drücken und mächtig weiterrollern. Am Ende verseucht die braune Sauce wahlweise den Kofferraum oder den Kinderwagen, je nachdem wie der Roller nach Hause transportiert wird.

Das ist jetzt 15 Jahre her. Damals lag Luna noch als Quark im Schaufenster und Exkrementsammeltütchen waren kein Politikum. Mittlerweile sind meine lieben Kleinen groß und fahren hauptsächlich Bus und Bahn. Da ist es kotfrei. Der Einzige, der noch vergnügt durchs Laub raschelt, bin ich. Vergnügt bis zu dem Moment, wo sich die profilstarke Vibram-Sohle in etwas Unaussprechlichem suhlt, was vorgestern noch beim Metzger lag und zwischenzeitlich durch einen Hund hindurch gegangen ist.

Da werde ich zum Tier!!!

Luna hat in solchen Fällen alle Pfoten voll zu tun, um mich unter Kontrolle zu halten. Seit Jahren sucht sie schon einen Trainer für dieses Problem. Ihre Freunde meinen, die Reizlage sei für mich zu hoch, man könne da wohl nichts machen.

Momentan versucht sie mich noch, mit Milka-Leckerchen bei Laune zu halten. Aber ich fürchte, sie wird mich nicht mehr lange positiv bestärken. Neulich habe ich sie am Mac erwischt. Da war sie in einer Leder & Metall Manufaktur auf der Suche nach Sklavenhalsbändern mit Säbelnieten.



© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2009

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